Königliche Residenz (Athener Schloss): Arbeitszimmer - Wanddekoration (Ansicht)

Architekturmuseum der Technischen Universität München

Beschreibung

1832 wurde König Ludwigs (reg. 1825-1848) drittgeborener Sohn Otto zum König von Griechenland (reg. 1832-1862) ernannt. Nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und Leo von Klenze (1784-1864) für ein königliches Schloss in Athen, entschied sich Ludwig I. für Gärtner als Architekten. Dieser schlug als Gegenstück zur Akropolis einen Bauplatz im Zentrum von Athen am Syntagma-Platz vor. Er entwarf einen dreigeschossigen monumentalen, streng symmetrischen Bau. Als Vorlagen für die Innenausstattung dienten ihm pompejanische Wandmalereien, die er auf seiner Italien-Reise 1839 studiert hatte, sowie das druckgrafische Werk zu Pompeji von Wilhelm Zahn.

In der Sammlung des Architekturmuseums der TUM befinden sich zahlreiche sorgfältig detaillierte Aquarelle für die Wanddekorationen, die nach Gärtners Vorgaben in seinem Münchner Büro gefertigt wurden. Den Bau in Athen überwachte Gärtners Schüler Eduard Riedel (1813-1885). Die Zeichnungen sind eine einzigartige Dokumentation der inzwischen durch Brand und Umbau verlorenen Wandmalereien. In den 1930er Jahren wurde die Residenz zum Sitz des griechischen Parlaments umgebaut.