Becken, Kasserole und Kanne

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Das Depot von Neubeuern, das 1994 von einem Sondengänger entdeckte wurde, enthält drei Gefäße, die ineinander gestapelt waren: die Kanne war von der Kasserole und dem Becken abgedeckt. Die Gefäße, die um 40 n. Chr. vergraben wurden, stammen aus Kampanien, dem berühmten Zentrum für die Fabrikation von Bronzegefäßen. Das älteste Gefäß ist das Becken mit Palmettenattaschen und beweglichen Henkeln, das um 20 bis 10 v. Chr. gefertigt wurde. Es zeigt deutliche Gebrauchsspuren und Reparaturen. Die Kasserolle mit Schwanenkopfbügel und einer Dekoration in Form eines Thyrsosstabes auf dem Griff, entstand unwesentlich später. Im Inneren und am Rand außen haben sich Reste eines Zinnüberzuges erhalten. Als jüngstes Gefäß erweist sich die Kanne mit kleeblattförmigem Ausguss, die in die Zeit um 30/40 n. Chr. zu datieren ist. Der getrennt gegossene Henkel umschließt mit zwei »Armen« den Ausgussrand. Oben sitzt ein Löwenkopf, der ins Innere der Kanne blickt, am unteren Ende bildet eine Löwenpranke auf einer runden Platte die Attasche, die am Gefäßkörper aufliegt. Bereichert ist diese durch Ranken, Blätter und Blüten, die durch Silbereinlagen und Email hervorgehoben sind. Die Kanne zeigt keinerlei Gebrauchsspuren. Die Deponierung dieser Gefäße um 40 n. Chr. fällt in den Zeitraum, als östlich des Inns die römische Provinz Noricum eingerichtet wurde mit dem Zentralort Iuvavum (Salzburg) im Westen, dessen Verwaltungsbereich das Inngebiet mit einschloß.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0