Gehängefibel

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Besonders prächtig sind Gewandschließen, sogenannte Fibeln, mit einer großen halbmondförmigen Scheibe und reichem Klappergehänge. Verbreitet waren diese Fibeln im 7. Jahrhundert v. Chr. zwischen Slowenien und dem bayerischen Voralpenland bis zur Donau. Sie wurden paarweise auf der Brust getragen und gehörten zur Tracht von reich geschmückten Frauen. Die Dame aus Wilzhofen, zwischen Ammersee und Starnbergersee, trug neben einem solchen Fibelpaar einen Halsring, breite Blecharmbänder und einen mit Bronzezwingen besetzten Ledergürtel mit eiserner Schließe. Ihre beiden Fibeln zeichnen sich dadurch aus, dass sich auf der Innenseite des Bügels zwei Pferde- oder Vogelfigürchen gegenüberstehen. Dieses Detail ist eine Eigenheit, die vor allem an halbmondförmigen Fibeln aus Hallstatt im Salzkammergut sowie aus Ober- und Niederbayern zu beobachten ist. Die Blechanhänger verursachen bei jeder Körperbewegung Klappergeräusche. Den Amuletten gleich werden ihnen magische Kräfte zugeschrieben, da das Geklapper Unheil abwehrend wirken sollte. Frauen in einer besonderen Stellung innerhalb der südbayerischen Gesellschaft der Hallstattzeit bedurften offensichtlich dieses Schutzes oder konnten ihn sich leisten.

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Archäologische Staatssammlung München

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