Mammutelfenbeinplatte

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die Klausenhöhlen bei Essing zählen zu den seltenen bayerischen Fundstellen, an denen altsteinzeitliche Kunstobjekte gefunden wurden. Aus der Oberen Klause stammt dieses gravierte Bruchstück eines Mammutstoßzahns, auf dem die Darstellung eines Mammuts zu erkennen ist. Das Mammut befindet sich auf der oberen Hälfte der kleinen Elfenbeinplatte. Die Gravur ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, da sie teilweise von anderen Linien überdeckt wird. Besonders deutlich zu sehen ist eine Zone mit dichten Gravierungen im Zentrum der Platte, welche die Behaarung am Bauch des Mammuts darstellt. Links befindet sich das Kopfende des Tieres, wo man den nach unten verlaufenden am Ende nach innen eingerollten Rüssel und die Stoßzähne erkennen kann, die vom Rüsselansatz aus bogenförmig nach vorne verlaufen. Die Stirnpartie des Mammuts stößt oben an die Bruchkante des Elfenbeinfragments. Die höchste Stelle dieser Bruchkante bildet den für Mammutdarstellungen typischen Buckel am Kopf. Kurz bevor die an der Bruchkante verlaufende Rückenlinie nach unten abbiegt ist ein „Bündel“ feiner, nach rechts abfallender Linien zu erkennen. Hier geht die Rückenlinie in das Hinterteil des Mammuts über. Einige deutlich gravierte Linien markieren möglicherweise die Hinterbeine. Auch wenn die Entzifferung der Zeichnung nicht eindeutig ist, so kann das Stück doch gut mit Mammutdarstellungen des Magdalénien (ca. 18 000−12 000 v. Chr.) von anderen Fundstellen verglichen werden.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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