Halsfessel mit Ketten für Hand- und Fußfesseln
Beschreibung
Von Iulius Caesar wissen wir zwar, dass es auch in der keltischen Gesellschaft eine große Zahl von Unfreien und Sklaven gab, mangels Inschriften und direkter Schriftzeugnisse ist es aber schwierig, ihre Existenz nachzuweisen. Dies gelingt in den keltischen Siedlungen allein anhand von ausgegrabenen Objekten wie z.B. Fesseln. Meist haben sich aber nur einzelne Glieder von Hals-, Hand- oder Fußfesseln erhalten. Die Kette aus Manching stellt eine große Rarität dar. Von einer Halsfessel gehen vier Kettenstränge aus, die ursprünglich in Hand- und Fußfesseln endeten. Welchen Stellenwert die Sklaven hatten, entnehmen wir einer Überlieferung Diodors (Bibliotheca historica 26, 3): Daher nutzen auch viele italische Kaufleute aus gewohnter Habgier die Trunksucht der Gallier als günstige Gelegenheit zur Bereicherung. Diese bringen nämlich den Wein auf den Flüssen mit Schiffen und auf dem flachen Land mit Wagen und bekommen dafür unglaublich viel bezahlt. Denn für einen kleinen Krug Wein bekommen sie einen Sklaven, tauschen also für den Trunk einen Mundschenk ein […].
Autor
Archäologische Staatssammlung München