Zwei Füßchenschalen

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Aus dem Grabhügelfeld von Prächting mit seinen 60 Gräbern stammen drei Schalen mit Füßchen. Zwei der Schalen fanden sich im Brandgrab des Hügels 57, der 1975 archäologisch untersucht wurde. Zur Grabausstattung gehörte ehemals ein großer Geschirrsatz aus über 25 Keramikgefäßen. Eine dieser Schalen besitzt vier stabförmige, leicht nach außen gestellte Füßchen mit verdickter Standfläche. Zum Teil zeigen sie alte Reparaturen mit Pech. Die Füßchen wurden in den hochgewölbten Gefäßboden eingezapft. Die Schulter des rotbraunen Gefäßes zieren hängende schwarze Dreiecke, die mit Pech aufgemalt wurden. Die andere Schale, ebenfalls rotbraun, steht auf drei menschlichen Füßchen mit deutlich erkennbaren Zehen. Die Füßchen sind ebenfalls in den Boden eingezapft, weisen aber viel Spielraum auf. Diese Schale, da an den Zapfstellen undicht, konnte also nicht als Behälter für Flüssigkeiten genutzt werden. Vergleichsstücke zu diesen äußerst seltenen Schalen mit Füßchen gibt es vor allem im Grenzgebiet Österreich – Slowakei – Ungarn. Die Schalen wurden wohl im Rahmen der Totenfeierlichkeiten verwendet. Weitere Ansichten siehe Fotonummer sw_00090_a, sw_00091a, GD 1999-372, MD 1999-620 und KD 1999-1291.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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