Perle

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die mykenische Perle wurde in einem Brandgrab in Niederbayern gefunden, das als Nachbestattung am Rand eines Grabhügels eingebracht war. Mit ihren schräg an der Durchlochung vorbeilaufenden Rillen gehört die blaue Fayenceperle zu einem typisch mykenischen Perlentyp, der in Mykene und Tiryns (Argolis, Griechenland) vorkommt. Die Perle ist neben anderen Einzelstücken ein eindeutiger Beleg dafür, dass sich politische Entwicklungen im Mittelmeerraum und die sich daraus ergebenden kulturellen und ökonomischen Folgen auch auf die Zone nördlich der Alpen auswirkten. Auf der italischen Halbinsel ist ein mykenischer Einfluss ab dem 17. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar. Im 14./13. Jahrhundert v. Chr. stellt man auf der adriatischen Seite Italiens an Fundplätzen im Veneto und den Siedlungen südlich des Po zunehmend Berührungspunkte mit dem mykenischen Kreis fest. Am Tyrrhenischen Meer bildet Südetrurien einen Schwerpunkt. Im Schatten dieser Entwicklung fand offenbar auch ein Austausch in den Transalpinen Bereich statt, insbesondere ins bayerische Voralpenland, das eine wichtige Rolle im Bronzefernhandel spielte.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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