Tonmodelle

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die drei kleinen Tonmodelle stammen aus einem sehr reich ausgestatteten Grab mit einer Brandbestattung in einer Steinkammer des Hügels 54 von Prächting. Neben diesen außergwöhnlichen Objekten waren dem Toten ein eisernes Schwert, bronzenes Toilettenbesteck und 21 Gefäße, darunter eine der seltenen Schalen auf vier Füßchen, die mit schwarzem Pech bemalt war, mitgegeben worden. Die Miniaturmodelle aus gebranntem Ton und mit geglätteter Oberfläche besitzen die Form einer leicht hohlen linken Hand mit abgespreiztem Daumen, eines leicht gewölbten Dreiecks sowie eines vierspeichigen Rades. Charakteristisch sind die hochgebogenen kurzen Fortsätze. Das Rad enthält dadurch eine Achse. Derartige Hand- oder Radmodelle aus dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. sind selten, noch vereinzelter kommen dreieckige Modelle vor. Außerhalb Nordostbayerns finden sich Handmodelle, darunter auch ältere Exemplare des 11.-9. Jahrhunderts v. Chr., in Mähren, Niederösterreich und Westungarn. Mit den Prächtinger Exemplaren zeitgleiche Radmodelle kommen auch noch weiter nördlich in Polen und weiter südlich in Bosnien und Herzegowina vor. Ihre Bedeutung und Verwendung ist bislang nicht bekannt. Weitere Ansichten siehe auch Fotonummer sw_00093_a und KD 1999-1251.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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