Schwert, Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Rüstungsteile
Beschreibung
Die nur 1,5 Hektar große Befestigung Heunischenburg bei Kronach mit mächtigem Abschnittswall und Palisade liegt auf einem Bergsporn des Frankenwalds. Sie diente im 9. Jahrhundert v. Chr. als Kontrollstation an einer Ost-West-Fernverbindung. Ausgrabungen zeigen, dass die Anlage zweimal erneuert und um 800 v. Chr. zerstört wurde. Verbogene Pfeilspitzen zeugen vom Beschuss durch Bogenschützen. Die vielen Waffenfunde mit über 70 Pfeilspitzen und fünf Lanzenspitzen, Bruchstücken von drei Schwertern und Bronzeblechteilen – möglicherweise von Schutzwaffen – und die geringe Größe der Anlage heben die Heunischenburg deutlich von den großen spätbronzezeitlichen Befestigungen ab. Zerstückelung und mit einem Beil ausgeführte Kerben weisen bei den Schwertklingen und Lanzenspitzen auf eine rituelle Zerstörung, die vor der Deponierung an der Befestigungsmauer der Heunischenburg erfolgte. Zu den Weihefunden gehört auch eine mit Eisen- und Kupfereinlagen verzierte Lanzenspitze, deren Spitze abgerundet ist. Dies spricht dafür, dass diese Lanze einst als reine Prunkwaffe Verwendung fand.
Archäologische Staatssammlung München
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