Mondidol/Feuerbock

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Bei Ausgrabungen in einer Siedlung der späten Urnenfelderzeit (ca. 1.000-800 v. Chr.) bei Unterelchingen wurden 1975 die Fragmente mehrerer hornförmiger Keramikobjekte gefunden. Sie gehören zu sog. Feuerböcken oder Mondidolen, Objekten mit sichel- oder hornförmigem Körper aus Keramik, selten aus Stein. Gemeinsam ist ihnen eine waagerechte Standfläche. Sie sind oftmals verziert, aber nur auf einer Seite. In urnenfelderzeitlichen Siedlungen(1300-800 v. Chr.) wurden die sog. Feuerböcke oder Mondidole bei Herdstellen, im Schutt und in Abfallgruben, gelegentlich auch in kultischen Kontexten gefunden. Sie sind von Ostfrankreich bis Westungarn und von Böhmen bis in die Schweiz weit verbreitet. In Gräbern treten sie dagegen in größerer Zahl erst später, in der frühen Eisenzeit (800-600 v. Chr.), auf. Die Feuerböcke oder Mondidole sind als religiöse Symbole zu verstehen, deren Bedeutung sich heute nicht mehr rekonstruieren läßt. Das Objekt aus Unterelchingen ist auf einer Seite durch schräge Kerben verziert und weist sekundäre Brandspuren auf. Es wurde auf Grundlage weniger gefundener Fragmente vollständig rekonstruiert.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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