Nachbau eines römischen Reisewagens (A. Trümper, München)

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Für den Transport von Schwerlasten verwendete man im Römischen Reich Wagen wie den hier gezeigten. Er wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universitäten Augsburg und Regensburg (Bereich Experimentalarchäologie) gebaut. Sein Bau wurde in einem Film des Bayerischen Fernsehens dokumentiert. Um die Herausforderungen des transalpinen Verkehrs der Römerzeit besser nachvollziehen zu können, war der Wagen über 150 km quer durch die Alpen und im Alpenvorland unterwegs. Er ist weltweit einer der wenigen, der authentisch nachgebaut wurde als auch auf langen Fahrten seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen musste. Da heute keine römischen Wagen mehr existieren, musste bei der Rekonstruktion auf unvollständig erhaltene Funde zurückgegriffen werden. Radgröße, Wagenlänge, Ladefläche und die Form der Eisenbeschläge orientieren sich an einem Fund vom Magdalensberg in Kärnten aus der Zeit um 30 n. Chr. Weitere Informationen ließen sich über andere Funde ähnlicher Wagen und über Abbildungen aus römischer Zeit gewinnen. Da alle diese Quellen nicht genug Auskünfte über die genaue Bauweise römischer Wagen lieferten, waren bei der Rekonstruktion Handwerker beteiligt, die die traditionelle Arbeitsweise von Stellmachern beherrschten. Der Wagennachbau dürfte den Originalen vor knapp 2000 Jahren sehr nahe kommen.

Archäologische Staatssammlung München

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