Pferdestatuette

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Das Grabhügelfeld von Prächting umfaßt 60 Gräber. Aus Hügel 59, einem gestörten Brandgrab mit Beigaben von ca. 20 Keramikgefäßen, stammt ein Pferdchen aus Terrakotta. Das Pferdchen gehört zu einer Gruppe von Figuren, die vor allem in Nordbayern und Böhmen verbreitet sind. Das Pferdchen aus Prächting ist unter diesen das größte und ein naturalistisch gestaltetes Tier. Der früheisenzeitliche Töpfer hatte am Kopf des Pferdchens Maul, Nüstern, Augen und Ohren sehr detailgetreu modelliert. Die Hufe sind etwas aufgerichtet. Denn das Pferdchen stand in einer mit Graphit bemalten Schale in deren Rand Löcher eingestochen waren, die wohl ursprünglich Binsen oder Grashalme enthielten. Die Beine des Pferdchens waren mit Buchsbaumstäbchen versteift und zerbrachen beim Brennen der Figur. Die erforderliche Reparatur wurde vom Töpfer mit Pech ausgeführt. Der Rumpf der Terrakotta war nur oberflächlich gebrannt, was ihre Restaurierung nach der Ausgrabung erheblich erschwerte. Die Bedeutung der Figur liegt wohl im religiösen Bereich, zumal das Pferdchen in Verbindung mit einer Schale auftritt. Weitere Ansichten siehe Fotonummer sw_00086_a, sw_00088_a und MD 1999-619.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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