Beschreibung
Im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. gelangen immer wieder römische Silber- und Bronzemünzen in das keltische Oppidum von Manching. Die meisten Stücke sind abgegriffen, manche von ihnen halbiert, einige auch stark verschmolzen. Da ihre Zahl im Vergleich zu den keltischen Geprägen eher klein ist, handelt es sich bei ihnen offensichtlich nicht um gültige Zahlungsmittel, sondern um fremdes Geld, das eingeschmolzen und umgemünzt werden sollte. Die keltische Münzprägung beginnt in Südbayern erst am Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. zu einer Zeit, als im Mittelmeerraum Münzen als Zahlungsmittel schon lange benutzt werden. Im 2. Jahrhundert v. Chr. werden in Manching keltische Gold- und Silbermünzen in unterschiedlichen Größen und Gewichten ausgegeben. Das Standartmotiv der Vorderseite römisch-republikanischer Asse findet man auch auf den ältesten keltischen Kleingoldmünzen von Manching wieder. Ein generelles Nachahmen von griechischen oder römischen Münzen kommt für die Kelten in Südbayern aber nicht in Betracht. Sie bevorzugen einfache Bildkombinationen wie z. B. einen Menschenkopf und ein Pferd, abstrakte oder geometrische Motive.
Autor
Archäologische Staatssammlung München