Bandförmiger Schildbuckel mit Einhieben

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Im Zentrum der Siedlung wurden große Bruchstücke von Waffen, also verbogene Schwertklingen, eingerollte und verbogene Lanzenspitzen und mit Hiebkerben versehene Schildbuckel gefunden. Für die Interpretation dieser Waffenkonzentration kommt nur Krieg oder kultisches Handeln infrage. Zu Beschädigungen wie Hiebkerben kann es im Verlauf von Kämpfen kommen, das Verbiegen oder Einrollen von Klingen und Lanzenspitzen steht in kultischer Sitte des Unbrauchbarmachens. Hier ist das Waffen- und Gerätedepot aus der Nähe des frühesten und zentralen Manchinger Tempelchen zu nennen. Vor allem aus dem belgischen und gallischen Raum begegnet man diesen Brauchtum, dort sind die Waffen, ganz ähnlich wie beim Manchinger Tempelchen, stets an hervorgehobenen Orten oder in Gräben deponiert worden. Sollten die Waffen aus einem zerstörten Heiligtum stammen, hätte sich die einheimische Bevölkerung nicht daran vergriffen. Vermutlich wurden sie aus diesem Grund der Erde überlassen, die auch als Sitz unterirdischer Gottheiten galt. Siehe auch Fotonummer D 2012-1940.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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