Beschreibung
Bronzefigur eines Sarden. Die männliche Figur ist mit einem kurzen, vorne übereinandergeschlagenen Rock bekleidet. Der linke Arm fehlt ab dem Ellbogen, der rechte ab dem Oberarm. Das Gesicht ist flächig-dreieckig gestaltet und weist eine scharfkantige Nase auf. Die Augen sind als Kreispunzen, der Mund als Kerbe angedeutet. Der Mann trägt eine runde, kappenartige Kopfbedeckung mit Wulstrand, der vorne überkreuzt ist. Ursprünglich war wohl noch ein Fortsatz vorhanden. Unter den Füßen befindet sich ein ca. 2 cm langer Fortsatz, der sich am Ende in zwei Teile aufteilt. Dieser untere Teil steckt in einem Bleiklumpen. Weitere Ansicht siehe Fotonummer D 2015-209 und D 2015-210. Die Bronzestatuetten sind eines der kennzeichnendsten und am meisten wahrnehmbaren Elemente der Nuraghenkultur. Es handelt sich vor allem um kleine Statuetten unterschiedlicher Größen, die überwiegend Männer, aber auch Frauen, Tiere, Schiffs- und Nuraghenmodelle, Phantasiewesen, Miniaturnachbildungen von Gegenständen und Einrichtungen darstellen. Die Statuetten werden als Gaben angesehen, die die Gläubigen zum Heiligtum brachten und aufstellten um die Gunst der Gottheit zu erhalten. Sie entstanden wohl unter orientalischen Einfluss.
Autor
Archäologische Staatssammlung München