Beschreibung
Aureus (Av.) des Gallienus (*um 218 - †268). Dargestellt ist die gepanzerte Büste des Gallienus nach rechts blickend und Lorbeerkranz. Legende: GALLIENVS AVG. Weitere Ansichten siehe Fotonummer D 2019-020. Gallienus war von 253 bis 260 neben seinem Vater, Kaiser Valerian, Mitregent des Römischen Reiches. Im Jahr 260 wurde in der Schlacht von Edessa Valerian von den persischen Sassaniden gefangen genommen, ab diesen Zeitpunkt war Gallienus Alleinregent. In seiner Regierungszeit war der Höhepunkt der Reichskrise des 3. Jahrhunderts erreicht. Seine Herrschaft ist gezeichnet von Aufständen in den eigenen Reihen und von wiederkehrenden Einfällen germanischer Stämme in das Reich. Den Christen gegenüber war er tolerant – die Verfolgungsedikte, die sein Vater erlassen hatte, hob Gallienus 260 sogleich auf – und bereitete den Weg für die diokletianisch-konstantinische Reichsverfassung, indem er Militär und Verwaltung reformierte. Er interessierte sich auch für die griechische Lebensart, Kunst, Religion und Philosophie. Länger als die meisten seiner direkten Vorgänger hielt sich der Kaiser in Rom, der alten Hauptstadt des Imperiums, auf. Seine Regierungszeit ist daher mitunter als Gallienische Renaissance bezeichnet worden. Im Jahr 268 fiel Gallienus in Mailand einer Verschwörung seiner Generäle zum Opfer und wurde erschlagen.
Autor
Archäologische Staatssammlung München