Axt und Hacke

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Von den Äxten und Hacken stehen diese zwei Exemplare noch in der Tradition der Exemplare der frühen Bronzezeit. Als neuer Typus kommt jener mit stark nach oben und mäßig nach unten geschwungener Scheide hinzu (GD 2002-29). Der hintere Tüllenkamm schwingt nach oben aus und endet in einer Volute, die Tülle ist hinten mit einem Buckel besetzt. Der Typus wird nach zwei inschriftlich bezeichneten Exemplaren nach dem elamischen Fürsten AddaḪUšu benannt und gewinnt so die Datierung in die mittlere Bronzezeit. Ein Exemplar wurde in Chekka Sabz in Luristan ausgegraben, wobei sich aber die Frage ergibt, ob es sich nicht um ein elamisches Importstück handelt, da alle anderen Fundstücke von dort stammen. Außerdem tauchen in dieser Zeit sog. Fensteräxte (GD 2002-30) auf. Von den Fensteräxten gibt es zwei Varianten, die kurze »Augenform« und die längere »Entenschnabelform«. Während in Mesopotamien, Syrien und Anatolien beide Typen vertreten sind, kommt in Iran nur die »Augenform« vor. Eine Datierung ergibt sich u.a. aus den Funden von Byblos, wo diese Fensteräxte vom »Augentypus« als Opfergaben im Obelisken-Tempel in Gold, Silber und Bronze belegt sind. Eine Gussform dieses Typs wurde in Ebla in Grab D 3712 gefunden (1850-1750 v. Chr.).

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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