Beschreibung
Dolche gehörten in Luristan wie im nördlichen Iran zur Standartausrüstung der Krieger und wurden ihnen ins Grab mitgegeben. Die einzelnen Typen sind nach der Ausarbeitung des Griffes benannt und gliedern sich in mehrere Varianten. Die Fächergriffdolche (GD 2002-33) besitzen entweder aufgenietete Einlagen aus organischem Material oder sind in ihrer typischen Form mit den ausladenden Griffenden massiv gegossen, wobei die Nieten, die ursprünglich die Einlagen hielten als typologisches Rudiment wiederkehren. Die meisten Lappendolche, bei denen das zusätzliche Befestigungselement für die Einlagen in Form von eingebogenen Lappen am Griffansatz charakteristisch ist, hatten wohl alle ehemals überwiegend fächerförmige Griffeinlagen, worauf die Nietlöcher im Heft hinweisen. Mit diesem Typus sind die Randleistendolche (GD 2002-36) eng verwandt, auch sie waren sicher ursprünglich mit Einlagen ausgestattet. Sie besitzen einen flachen Griff, an dessen Rand entlang eine Leiste hochgearbeitet ist. Die Lokalisierung in Luristan selbst ergibt sich aus Funden von Tang-i Hamamlan und aus Grabfunden von Kutal-i Gulgul und Bard-e Bal.
Autor
Archäologische Staatssammlung München