Beschreibung
Der Köcherbeschlag besteht aus Bronzeblech. In einem freien Randsteifen verlaufen rundum Löcher zur Befestigung am Köcherkörper. Eine Leiste entlang des Randes und sechs doppelte bzw. dreifache Horizontalleisten bilden fünf metopenartige Felder. In vieren dieser Felder sind figürliche Darstellungen ziseliert (von oben nach unten): Es wird eine Festung gezeigt mit zinnengekrönter Mauer, einem Tor und zwei flankierenden Türmen, die ebenfalls mit Zinnen bewehrt sind. Es findet ein Kampf statt zwischen Bogenschützen, die von den Türmen herunterschießen, und zwei Angreifern am Fuß der Mauer, die beide Schilde tragen. Auf der Mauer steht eine klagende Frau; auf dem Torflügel ist noch ein Steinbockkopf wiedergegeben. Das zweite Bildfeld zeigt die Halbfigur eines Gottes in der geflügelten Sonnenscheibe; darunter Lebensbaum, seitlich zwei kleine Beter. Im dritten Bildfeld stehen sich zwei Krieger in kurzem Gewand mit Bogen und Köcher gegenüber. Das vierte Feld bleibt ohne Darstellung. Im untersten fünften Bildfeld steht links eine männliche Figur mit Sichelschwert, der einem sich umwendenden straußenähnlichen Vogel (oder Mischwesen aus Vogel und Löwe) einen Gegenstand hinhält. Der Köcherbeschlag soll mit anderen sehr verwandten Beispielen aus dem West-Iran stammen. Sein Stil wird als assyrisch-barbarisch bezeichnet.
Autor
Archäologische Staatssammlung München