Beschreibung
Der halbmondförmige Ohrring stammt aus der Sammlung Marie-Luise und Dr. Thomas Dexel. Er ist oben mit einem Bügel ausgestattet und am äußeren Rand mit sieben Goldkugeln besetzt. Die Darstellung in der Binnenfläche ist ausgestanzt und zusätzlich graviert und gepunzt. Sie zeigt im Zentrum ein baum- oder pflanzenähnliches ornamentales Gebilde mit ausladenden Ranken. Ihm sind zwei Pfauen antithetisch zugeordnet. Dieser Ohrringtypus wurde in byzantinischer Zeit entwickelt und verbreitete sich durch Handel und Nachahmung über weite Gebiete. Er beeinflusste auch längere Zeit die Goldschmiede der islamischen Gebiete des Vorderen Orients. Wie hier die Pfauen – Sinnbild der Unsterblichkeit – wurden auch andere christliche Symbole verwendet: Tauben am Wassergefäß, das Kreuz, Weintrauben u. ä. Die Pfauen erscheinen meistens zu Seiten des Kreuzes, aber auch wie hier mit einem Baum oder einer Pflanze in der Mitte.
Autor
Archäologische Staatssammlung München