Fuchsschwanzkette mit Gemme (Meeresszene)

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die schöne lange, sehr gleichmäßig gearbeitete Fuchsschwanzkette stammt aus der Sammlung Marie-Luise und Dr. Thomas Dexel. Sie besitzt einen besonders gestalteten Verschluss bzw. eine integrierte Schmuckscheibe. Deren Grundfläche bildet eine achteckige Platte mit eingezogenen Seiten aus Goldblech, auf die in einer Fassung eine ovale braun-beige-weiß geschichtete Syrdonyxgemme gesetzt ist. Die eingetiefte Darstellung zeigt Amphitrite oder eine Nereide mit im Wind geblähtem Mantel auf einem Ketos durch die Wogen des Meeres schwimmend. Um die Hauptgruppe herum bevölkern Delphine die Fluten. Das hier dargestellte Sujet wird in verschiedenen Zusammenhängen gewählt. Entweder zeigt es Amphitrite selbst und weist damit auf die Macht des Eros beim Mythos von Amphitrite und Poseidon hin. Oder es stellt eine Nereide dar, die bei der Geburt der Aphrodite aus dem Schaum des Meeres zu den Begleiterinnen der Göttin gehört. Außerdem kann die Darstellung des Meerthiasos, des wilden Zuges von Meereswesen durch die Fluten, auch auf den Bereich des Todes hinweisen. Im Original sind solche aufwendigen Schmuckstücke selten, in Darstellungen werden sie hin und wieder als Besonderheit wiedergegeben. Ein Beispiel ist das sog. Juwelenmädchen auf einem Mumienbildnis. Auch palmyrener Grabreliefs bieten Beispiele.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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