Fingerring mit dextrarum iunctio

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Der Fingerring stammt aus der Sammlung Marie-Luise und Dr. Thomas Dexel. Der Reif des Fingerringes mit den annähernd dreieckigen Schulterstücken und der ovalen Platte samt der darauf in Relief wiedergegebenen dextrarum iunctio ist massiv gegossen. Auf die Schulterstücke ist, in dickem Golddraht, ein Doppelvolutenornament und ein zentraler Steg aufgelötet. Der Platte ist ein erhöhter Rahmen mit reliefierten Halbbögen und kleinen Nasen dazwischen aufgesetzt. Die Arbeit zeigt keine besondere Sorgfalt. Der Typus der Fingerringe mit erhöhtem Rand gehört in das 3./4. Jahrhundert n. Chr. (verbreitet z. B auch an Münzringen). Die Verzierung dieses Randes erinnert an die Fassungen bei Anhängern und Ohrringen. Die Form der Schultergestaltung entspricht ebenfalls der Mode dieser Zeit, sonst werden aber die Voluten überwiegend in Relief oder à-jour gearbeitet. Beim vorliegenden Stück weisen geringe Reste vielleicht auf Emaileinlagen zwischen den Drähten hin, was eine Erklärung für die gewählte Technik und ebenfalls zeitgerecht wäre. Das Motiv der dextrarum iunctio hat in römischer Zeit ab der späten Republik eine lange Tradition und symbolisiert Eintracht und Treue sowohl im politischen wie im privaten Leben.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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