Beschreibung
Das Kettenglied stammt aus der Sammlung Marie-Luise und Dr. Thomas Dexel. Bei dem Schmuckstück handelt es sich um einen sog. Schieber, der ursprünglich drei Stränge einer Halskette oder eines Armbandes zusammenhielt. Deshalb ist das Ornament dreigeteilt und daher ist das Stück dreimal horizontal durchbohrt. Auf einer doppelten Grundplatte sitzt im Zentrum eine Halbkugel in opus interrasile, seitlich schließt sich jeweils ein lilienförmiges Element an, mit Kerbdraht als Randbegrenzung und einer tropfenförmigen Fassung, in die ein Granat gleicher Form eingesetzt ist. Obwohl das opus interrasile aufgrund der geringen Größe des Teiles sehr dicht und nicht besonders exakt ausgeführt ist, lässt sich ein rund angelegtes Ornament erkennen wie es sich bei scheibenförmigen Kettengliedern der Zeit des 7. Jahrhunderts n. Chr. findet. Für die Gesamtform des vorliegenden Stückes und seine Verwendung konnte keine Parallele gefunden werden. Allerdings kommt ähnliche Ornamentik auch auf Perlen der islamischen Zeit vor.
Autor
Archäologische Staatssammlung München