Etruskischer Goldring

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Der Goldring stammt aus der Sammlung von Alain Ollivier. Der hufeisenförmige Ringbügel besteht aus Runddraht, zusammengewickelt mit parallelverlaufendem gerieftem Draht, im Umfang nach oben hin abnehmend. Der um die Schienenenden gewickelte Runddraht aus gerolltem Goldblech durchläuft zwei Zierbuckel aus Runddraht und gerieftem Draht sowie den in der Längsachse drehbaren Skarabäus aus Karneol als Ringkopf. Die Zierbuckel sind zugleich die Fassung für den Stein. Der Fuß des Skarabäus mit winzigen Beschädigungen am Fußrand zeigt eine Ziege mit kurzem Schwanz und nach hinten gewendetem Kopf. Die Gemme ist mit ihrem charakteristischen Mulden in Kombination mit Kugeln Belegstück für den a globolo-Stil, der bei den Etruskern im späten 4.-3. Jh. v. Chr. in Mode war. Der Stil kann keineswegs als flüchtig bezeichnet werden, sondern die Licht- und Schattenwirkung des Intaglioschnitts war beabsichtigt. Es scheint so als ob sich Karneol für diese Schnitttechnik besonders gut eignete, da die meisten etruskischen Skarabäen im a globolo-Stil aus diesem Stein hergestellt wurden; nur selten wurde Achat oder Sardonyx verwendet. Es wird vermutet, dass die Karneole aus etruskischer Zeit in toskanischen Flüssen gefunden wurden. Weitere Ansicht siehe Fotonummer GD 1999-1180.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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