Beschreibung
Der aus Goldblech montierter Ring stammt aus der Sammlung von Alain Ollivier. Die Schiene ist innen glatt und außen gewölbt mit umlaufend flächenfüllendem Rankenwerk in Gravur: Stilisierte Palmetten im Flechtband. Die im Profil gesehen spitz ausbuchtende untere Schienenmitte bildet unten eine Rautenform mit Vierblattmotiv. Die Schienenenden stützen den Ringkopf mit querrechteckigem Querschnitt, entsprechend geformtem Boden und pyramidal nach oben erweiterter Wandung mit gleichem Rankenwerkdekor. Das Ringkopfoberteil besteht aus einer geraden Wandung mit Flechtbanddekor, und eine schmale Goldkante mit vier winzigen Goldkrappen umfasst einen muglig geschliffenen Peridot. Der dekorativ wirkende Peridot wird einen amuletthaften Sinngehalt haben. Nicht zufällig wählte man einen grünen Stein, denn Grün ist die Farbe des Propheten. Peridote wurden bereits in der Antike vom Roten Meer nach Indien exportiert und im Mittelalter brachten die Kreuzfahrer von dort den Stein nach Europa. In der Barockzeit war der Peridot in Europa ein beliebter Stein. Seltener ist er im islamischen Schmuck zu finden. Der Stein musste in jener Zeit nach Persien importiert werden. Vorkommen waren in Böhmen, Oberbirma und auf der Vulkaninsel Zebirget östlich von Assuan bekannt.
Autor
Archäologische Staatssammlung München