Beschreibung
Die massiv aus Gold gegossene Haarspirale mit rundem Querschnitt und zweifacher Windung stammt aus der Sammlung von Alain Ollivier. Sie wurde vermutlich im Vorderen Orient gefunden. Die geraden Enden werden von gravierten Rillen verziert. Die Oberfläche weist Spuren von Schmiedearbeiten sowie Platineinschlüsse auf. Die Schlichtheit der Spiralform und das Rillenornament geben wenige Anhaltspunkte für eine Datierung, da die Schmuckform im Vorderen Orient über Jahrtausende tradiert wurde. Ohne Angabe des Fundortes können eine Datierung und die Herkunft nur angenommen werden. Verwandte Beispiele von schlichten Haarspiralen wurden unter anderem in den königlichen Gräbern von Ur in Mesopotamien gefunden und geben Aufschluss über den möglichen Gebrauch solcher Spiralringe bzw. über ihre Trageweise. Diese goldenen Spiralformen wurden als Einzel- oder Doppelspirale direkt am Ohr mit eingehängten Zierformen getragen oder auch im Haar, meist in Ohrhöhe und durch eine Haarlocke gezogen bzw. eingeflochten.
Autor
Archäologische Staatssammlung München