bavarikon4UBeschreibung
Erhart der Hartlieb und Michel der Chramrar, beide Bürger von Straubing, verkaufen mit Zustimmung des Simonkastners Lienhart dem Gotschalich und im Namen ihrer Familien und Erben ihr Haus am Markt gegenüber den Brottischen dem Rat, den Bürgern und der Stadt Straubing. Der Verkauf erfolgt unbeschadet der Jahresgült. Ein Rückkaufsrecht wird nicht eingeräumt. Die Siegler sind Erhart der Hartlieb und Michel der Chramrar und Mitglieder des Rats der Stadt Straubing.
Das Straubinger Rathaus war ein wichtiges Prestigeobjekt des nach Selbstbestimmung strebenden Straubinger Bürgertums. Das ehemalige Kaufmannsgebäude wurde für die Belange der Bürger umgebaut, u. a. entstand ein Rathaussaal für Ratswahlen, Tauffeierlichkeiten, Hochzeiten, Jahrmärkte und Landtage. Das äußere und innere Erscheinungsbild des Rathauses wandelte sich stetig. Belegt ist u. a. ein Umbau in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit Stilelementen der Renaissance, der Abbruch des gotischen Giebels im Jahr 1828 und die Neugestaltung der Fassade in den Jahren 1892/1893 im neugotischen Stil. Das Rathaus wurde im 20. Jahrhundert durch den Ankauf benachbarter Gebäude erweitert und ist bis heute Verwaltungszentrale der Stadt Straubing. Am 25.11.2016 wurde das historische Rathaus in Straubing durch einen Brand stark beschädigt und wird seitdem wiederaufgebaut.
Siegel:
Fünf Bürgersiegel. Das Siegel Erhart des Hartliebs zeigt einen schräggestellten, längsgeteilten Schild. Das untere Feld trägt drei, das obere Feld vier Spitzen. Das Siegel des Simonkastners Gottschalich zeigt im Schild einen Turnierhelm mit Mannskopf und fächerartiger Mütze. Das Siegel des Richters Hans des Sattelpogers zeigt im Schild einen Querbalken und einen Turnierhelm mit zwei Büffelhörnern. Das Siegel von Paldwein dem Gerolt zeigt einen Stechhelm mit rechtem Flug, darauf befindet sich ein einköpfiger Adler. Das Siegel Michel des Chramrars zeigt einen schräggestellten Schild mit wolfzahnförmig gestützter Schrägspitze.