Eraßm Zeller, Bürger von Straubing, Jeronime Tettenhaimer von Ingolstadt im Namen seiner Frau Barbara, Wolfganng Preu, Bürger von Straubing, Cristof Preu, Bürger von Straubing, Hanns Degernnseer von Braunau, Hanns Höflinnger, Bürger von Braunau, als Vormund von Wolfganng Degernnseer und statt Barbara Degernnseerin, Schwester von Hanns Degernnseer, und Sebastian Kellerman, Bürger von Straubing, teilen das Erbe der Anna Früaufin in 5 Teile, 13.04.1519

Stadtarchiv Straubing

Beschreibung

Eraßm Zeller, Bürger von Straubing, Jeronime Tettenhaimer von Innglstat (Ingolstadt) im Namen seiner Frau Barbara, Wolfganng Preu, Bürger von Straubing, Cristof Preu, Bürger von Straubing, Hanns Degernnseer von Praunau (Braunau), Hanns Höflinnger, Bürger von Praunau (Braunau), als Gewalthaber (Vormund) von Wolfganng Degernnseer und statt Barbara Degernnseerin, Schwester von Hanns Degernnseer, und Sebastian Kellerman, Bürger von Straubing, teilen das Erbe der Anna Früaufin in 5 Teile. Das Erbe stammt von dem Bruder und Vetter der Aussteller Gregörg Zeller. Im übrigen Verlauf der Urkunde wird dargestellt wie sich das gesamte Erbgut verändert hat. Ursprünglich handelte es sich um etliche verschriebene Stücke in einem Wert von 1000 Rheinischen Gulden. Wegen Schäden durch den bayerischen Krieg ist aber das Vermögen kleiner geworden. U.a. wurde das Haus des Küfners Hanns Tanner komplett zerstört, weswegen auch die Gült aus dem Haus von den Einnahmen wegfällt. Auch bei weiteren durch den Krieg beschädigte Häuser fallen die Gülten geringer aus oder komplett weg. Laut eines Spruchs von Gregörg Zeller müssen überdies Lienhart Zeller von Sultzpach (Sulzbach) 55 Rheinische Gulden ausbezahlt werden. Somit bekommen die 5 Erben jeweils Güter und Gülten im Wert von 156 Pfund Regensburger Pfennigen. Die 156 Pfund werden bei Eraßm Zeller wie folgt eingenommen. Zeller erhält den dritten Teil des Hauses am Eck des Rindermarkts, das von Achatz Zeller bis zu seinem Tod bewohnt wurde. Für die Berechnung der Einnahmen der jährlichen Gült wird im Folgenden oft auch ein Betrag eingesetzt, den man bekommen würde, wenn man die Gült verkaufen würde. Bei einer jährlichen Gült von 1 Pfund Regensburger Pfennige, geht man von einem Gültwert von 20 Pfund Regensburger Pfennigen aus. Bei Eraßm Zeller kommt es bei seinem dritten Teil des Hauses zu einem Gültwert von 136 Pfund, 7 Schilling und 10 Regensburger Pfennigen. Aus dem Haus von Peter Schuster "vor dem hultzen thor" erhält Zeller eine jährliche Gült von 4 Schilling Regensburger Pfennigen, die laut Umrechnung einen Gültwert von 8 Pfund Regensburger Pfennigen hat. Aus den Haus von Deinndl Wollwirker "im abrill" bekommt er ebenfalls 8 und aus dem Haus von Jörg Rörlein 4 Pfund Regensburger Pfennige. Tettenhaimer erhält von Caspar und Hans Nothafft von Ahalvinng (Aholfing) einen Gültwert von 140 Pfund Regensburger Pfennigen. Aus dem Haus von Anndre Muldorffer, Riemer in der Judengasse, erhält er 8 Pfund Regensburger Pfennige und dazu noch 8 Pfund Regensburger Pfennige Bargeld. Wolfganng und Cristoff Preu bekommen 47 Pfund Regensburger Pfennige Gültwert aus dem Hof in Schambach, 63 Pfund 6 Schillinge Regensburger Pfennige aus dem Zehent von Annslfinng (Amselfing), 4 Pfund Regensburger Pfennige aus Äckern in Perckhtorf (Bergstorf), aus des Gschinndn Haus in der Klostergasse, 32 Pfund Regensburger Pfennige, aus dem Haus des Schusters Leimer am Eck der St. Jakobsgasse, 7 Pfund Regensburger Pfennige und aus dem Haus von Achatz Maurer vor dem niederen Tor, 3 Pfund Regensburger Pfennige. Hanns und Wolfganng Degernnseer und ihre Schwester Barbara erhalten aus dem Salzhandel von Straubing 140 Pfund Regensburger Pfennige, die die Stadt Straubing auslösen darf. Dazu kommen aus Haus und Garten von Hanns Streicher im Burggeding, 16 Pfund Regensburger Pfennige. Kellerman erhält den Hof in Gellterfinng (Geltolfing) samt Zehent im Wert von 73 Pfund Regensburger Pfennigen und den Hof mit Zehent in Gunthering (Guntering) im Wert von 40 Pfund Regensburger Pfennigen. Weiterhin erhält er aus dem Haus des Wollwirkers Höltzl "im abrill" 10, von Peter Prinndl in Nidernpargstettn (Parkstetten) 20, aus Haus und Garten des Tagwerkers Marx im Burggeding 4, aus dem Haus des Bäckers Hanns Eyban vor dem niedern Tor auf der Painnt (Point) 8 und aus Hartman Gruebers Haus 4 Pfund Regensburger Pfennige. Aus dem Verkaufswert des Silbergeschirrs erhält jeder 4 Mark und 2 Lot. Das restliche Gut soll ebenfalls durch 5 geteilt werden.

Siegel: Das Siegel von Wolfgang Preu zeigt im Schild einen gebogenen Arm mit Stulp, einen Fisch haltend. Auf dem Turnierhelm befindet sich das Wappenbild. Das Siegel des Jörg Lerchenfelder zeigt im Schild, der durch einen Sparren geteilt ist, eine flugbereite Lerche. Auf dem Stechhelm befindet sich das Wappenbild des Schildes.