Entwurf zur barocken Neugestaltung der Orgel in München-St. Peter, 1738

Archiv des Erzbistums München und Freising

Beschreibung

Münchens älteste Pfarrkirche St. Peter erfuhr in den 1730er Jahren eine umfangreiche barocke Neugestaltung. Dazu zählten Stuck und Deckenfresken sowie ein neuer Marmor-Hochaltar. Auch eine neue Orgel sollte errichtet werden. In diesem Zusammenhang entstand 1738 die im Pfarrarchiv überlieferte Federzeichnung des Münchner Hof- und Theatermalers Nikolaus Gottfried Stuber (1688-1749), eines Cousins der Künstler-Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Sie zeigt die Bekrönung eines Orgelgehäuses, bei der seitlich singende und musizierende Engel und in der Mitte, vor dem zentralen Fenster der Westfassade der Kirche, der alttestamentliche König und Psalmendichter David mit der Harfe dargestellt sind. Dabei sollte es sich wohl um Holzplastiken handeln, während die Rahmung des Fensters und die beiderseitigen kleineren Putten entweder in Stuck oder in Fresko ausgeführt werden sollten. Wohl aus Kostengründen wurde der Entwurf nicht realisiert. Stattdessen baute der junge Orgelbauer Johann Hildebrand (1710-1744) bis 1740 in den vorhandenen Orgelkasten von 1648 ein neues Werk ein. In diesem Zustand existierte die Orgel bis 1806.