Wilhelm, Herzog in Ober- und Niederbayern, gibt in Sachen des Pfarrlehens Wasserburg, zu dem 1432 zwischen dem Kloster Attel und der Stadt Wasserburg ein Vertrag geschlossen wurde und dessen Wortlaut noch einmal wiederholt wird, öffentlich bekannt:\[W9]\Der Herzog schlägt Johann Vogt zum Pfarrer vor. Gleichzeitig soll aber der Vertrag von 1432 grundsätzlich Bestand haben, also der Bürgermeister und Rat der Stadt den Pfarrer bestätigen (erlauben) und auch der Abt von Attel im Fall einer Untauglichkeit den Wasserburger Pfarrer absetzen können, bzw. alle Rechte an der Pfarrei haben.

Stadtarchiv Wasserburg am Inn

Beschreibung

Siegel: 1. Siegelinhaber: Wilhelm V. Herzog in Bayern 2. Art der Befestigung des Siegels an der Urkunde: anhängend an Pergamentstreifen 3. Material: Wachs 4. Farbe: rot in brauner Schale 5. Form: 6. rund Größe: 6,5 cm 7. Siegelinhalt (Bild): das bayerische Herzogs-Wappen von 1579: gevierter Schild: 1. Feld: nach rechts blickender aufgerichteter Panther 2. Feld: bayerische Rauten 3. Feld: bayerische Rauten 4. Feld: nach rechts blickender bewehrter Löwe 8. Beschriftung: a) Umschrift: -b) Aufschrift: W[ilhelm] H[erzog] I[n] B[ayern] 9. Rücksiegel: - 10. Literatur: - 11. Bemerkungen: Zum gerauteten Wappenschild der Wittelsbacher, die zunächst Herzöge (ab 1180), dann Kurfürsten (ab 1623) und zuletzt Könige (1806 bis 1918) von Bayern waren: Ursprünglich bildeten die Rauten oder Wecken das Wappenschild des Grafengeschlechts von Bogen (an der Donau östlich von Regensburg), das 1242 ausstarb und von den Wittelsbachern beerbt wurde. Der Panther, auch Pantier genannt, erinnert an das Dynastengeschlecht der Grafen Ortenburg-Kraiburg aus dem Hause Spanheim, das im 12. Jahrhundert nach Besitz und Rang an erster Stelle in Altbayern stand. Erst im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts wurde es durch die Wittelsbacher zurückgedrängt. Die Spanheimischen Güter bildeten schließlich den Kern des 1255 errichteten Herzogtums Niederbayern-Landshut. Der Pfälzer Löwe: seit 1563 ist für den Kern der heutigen Oberpfalz das Landschaftssiegel nachweisbar. Dieses Gebiet wurde einst als "Land zu Baiern zu der Pfalz gehörig", als die "kurfürstliche Pfalz hieroben zu Baiern", als "Pfalz des oberen Fürstentums zu Bayern" und schließlich seit Anfang des 16. Jahrhunderts einfach als "obere Pfalz" und dann schließlich als "Oberpfalz" bezeichnet. Symbole des Landschaftssiegels waren der Pfälzer Löwe.