Goldener Fingerring des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614)

Bayerisches Nationalmuseum

Beschreibung

Der glatte goldene Reif, der an der Innenseite offen und im Inneren mit dunklem Kitt gefüllt ist, gehörte Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg. Der Pfalzgraf, der 1614 in der Lauinger Fürstengruft beigesetzt wurde, war Zeitlebens ein überzeugter Streiter für den Protestantismus. Als sein Sohn und Nachfolger Wolfgang Wilhelm zum Katholizismus konvertierte, brach für den Vater eine Welt zusammen. Der Wunsch, mit schlichter Ausstattung bestattet zu werden, kann als sein davon beeinflusstes, reformatorisches Statement verstanden werden. Da Schmuckbeigaben immer wohl überlegt waren, darf man davon ausgehen, dass dieser Ring für den Pfalzgrafen von großer Bedeutung war. "Gedenkringe" waren in der Renaissance sehr beliebt, um sich an frohe oder auch traurige Ereignisse zu erinnern.