Goldener Liebesring des Pfalzgrafen Friedrich von Pfalz-Zweibrücken-Vohenstrauß-Parkstein (1557-1597)

Bayerisches Nationalmuseum

Beschreibung

Für derartig ineinander gehängte Ringe gibt es mehrere Bezeichnungen: In der Renaissance wurden sie meist Gedenkringe genannt, da jeder Reif an ein denkwürdiges Ereignis erinnern sollte. Weil sie wie Kettenglieder ineinander hängen, bezeichnet man sie auch als Kettenringe. Darüber hinaus nennt man sie auch Vexierringe, da die einzelnen Reifen kompliziert zusammenzusetzen sind. Bei diesem Ring kommt noch das Motiv der "mani in fede" hinzu, was "Hände in Treue" bedeutet. Die miteinander verschränkten Hände versinnbildlichen seit der Antike die Treue zwischen Verlobten oder Vermählten, weshalb dieser "Federing" auch ein Liebes- oder Ehering ist. Ganz konkret ist er aber auch ein Zeichen für den Vertragsabschluss zwischen den Partnern - in diesem Fall für Friedrich von Pfalz-Zweibrücken-Vohenstrauß-Parkstein und seine Gemahlin Katharina Sophia von Liegnitz-Brieg. Der Ring wurde dem 1597 in der Lauinger Fürstengruft beigesetzten Pfalzgrafen mit in den Sarg gegeben. Vor dem Emaillieren wurden die drei goldenen, kordelartig eingekerbten Reifen ineinander gehängt und so miteinander verdreht, dass sie am Finger nebeneinander liegen. Auf den mittleren Reif wurden "Fedehände" aufgelötet und weiß emailliert. Die Manschetten an den Händen und die Vertiefungen der Reifen sind schwarz emailliert.