Goldenes Kettenarmband mit Liebessymbolen des Pfalzgrafen Otto Heinrich von Pfalz-Sulzbach (1556-1604)

Bayerisches Nationalmuseum

Beschreibung

Im Jahr 1604 wurde Pfalzgraf Otto Heinrich von Pfalz-Sulzbach dieses Armband mit in den Sarg gegeben. Es besteht aus drei Elementen einer goldenen Panzerkette im Wechsel mit drei längsrechteckig gegossenen Platten, die das Motiv der "mani in fede" zeigen. Zwei weiß emaillierte Hände halten darauf miteinander ein goldenes Herz. Um den Rand der Platten zieht sich ein florales Muster aus grünen Dreifaltigkeitsblümlein (Stiefmütterchen) und hellblauen Vergissmeinnichtblüten. Das Symbol der Hände in Treue stammt aus der römischen Antike und wurde für Vertragsabschlüsse aller Art verwendet. Über viele Jahrhunderte wurde und wird es - ergänzt durch ein Herz - auch für Verlobungs- und Hochzeitsschmuck verwendet. Zur Grabausstattung Otto Heinrichs gehörten neben diesem Armband ein weiteres, das die Anfangsbuchstaben des Titels seiner Gemahlin Dorothea Maria von Württemberg zeigt, sowie eine herzförmige Hutagraffe mit ihren Initialen "DM". Die Symbolik des Dekors, der Blüten und die persönliche Widmung der Schmuckstücke verweisen auf Zuneigung, Treue und liebevolle Erinnerung, die ihm von seiner Frau über den Tod hinaus entgegengebracht wurden.