Goldenes Kettenarmband mit Schmucksteinen der Pfalzgräfin Dorothea Sabina von Pfalz-Neuburg (1576-1598)

Bayerisches Nationalmuseum

Beschreibung

Die 22-jährige Dorothea Sabina von Pfalz-Neuburg, Tochter des Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg und der Anna von Jülich-Kleve-Berg, wurde 1598 in der Lauinger Fürstengruft beigesetzt. Sie trug an jedem Arm ein goldenes Armband mit drei großen Schmucksteinen. Wie Portraits der Zeit zeigen, war es bei Männern und Frauen große Mode, zwei oder sogar vier dieser Armbänder paarweise über den Kleiderärmeln zu tragen. Die beiden gleichartigen Armbänder Dorothea Sabinas unterscheiden sich nur in der Steinauswahl. Bei den Steinen des vorliegenden Schmuckstücks handelt es sich um einen bräunlich-gelben Citrin und einen gefleckten Lapislazuli im Tafelschliff, sowie einen gelblich-weißen leicht gewölbten Opal oder eventuell auch Chalcedon mit zwei "Augen". Die Panzerkette besteht aus doppelt ineinander gehängten, hohlgezogenen und offenen Ösen. In diese sind drei flache, kastenförmige Glieder eingelötet, die jeweils einen der großen, achteckigen Schmucksteine tragen, die von floralen Ornamenten auf schwarzem Emailgrund umrahmt werden. Die Armbänder sind aus Teilstücken einer längeren Kette entstanden, was man an der nachträglichen Verbreiterung der Verschlusskästen und der damit einhergehenden Veränderung des Emailornaments erkennen kann.