Goldener Haarpfeil der Pfalzgräfin Amalia Hedwig von Pfalz-Neuburg (1584-1607)

Bayerisches Nationalmuseum

Beschreibung

In der Renaissance waren Haarpfeile mit Anhängern beliebte Accessoires bei den Damen. Diese als "Haarpfryehmen" bezeichneten flachen Nadeln wurden so ins Haar geschoben, dass der Anhänger neben dem Kopf frei schaukeln konnte. In diesem Fall handelt es sich um eine Blüte, die aus vier Rosetten aufgebaut ist. Die unterste und größte besteht aus durchbrochenem, emailliertem Schweifwerk mit vier Tafeldiamanten in aufgesetzten Kastenfassungen. Es folgt eine Lage roter Blütenblätter und darauf Rispen mit aufgesetzten hellblauen Kügelchen. Den Abschluss bildet ein großer Diamant, dessen quadratische Kastenfassung rundherum mit kleinen, weiß emaillierten Kugeln besetzt ist, die wie Streichholzköpfe aussehen. Diese mit Körperemail versehenen Kügelchen und Köpfchen sind ein charakteristisches Merkmal der Münchner Goldschmiedekunst um 1600. Der goldene Haarpfeil zierte die Frisur der mit 23 Jahren verstorbenen Amalia Hedwig von Pfalz-Neuburg, Tochter des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg und der Anna von Jülich-Kleve-Berg.