Stadtarchiv Regensburg

Das Stadtarchiv Regensburg als "Gedächtnis" der Stadtverwaltung Regensburg gehört zu den großen kommunalen Archiven Bayerns. Es verfügt auch aufgrund seiner historischen Bedeutung über bedeutende Archivbestände im Umfang von rund 9.500 lfm. aus der Zeit vom 13. Jh. bis heute. Große Teile des reichsstädtischen Archivs (sog. "reichsstädtisch-hoheitlicher" Teil) befinden sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, weitere Teile gingen bei Makulaturverkäufen im 19. Jh. verloren oder wurden vom Historischen Verein für Oberpfalz und Regensburg erworben. Dessen Archiv- und Bibliotheksbestände befinden sich heute ebenfalls im Stadtarchiv Regensburg.

Die Bestände sind grob und sich überschneidend chronologisch gegliedert: Reichsstädtische Zeit (bis 1803), Regensburg als Teil des Fürstentums des letzten Erzkanzlers Carl Theodor von Dalberg (1803-1810), Regensburg als bayerische Landstadt (19. und frühes 20. Jh.) und als kreisfreie Stadt. Daneben existiert noch die Abteilung "Nachlässe und Sammlungen".

Bestände chronologisch

  • Reichsstädtische Zeit: Unter anderem Urkunden ab dem späten 13. Jahrhundert, Bürgeraufnahmebücher ab 1419, Totenregister (1650-1806), Schriftgut des reichsstädtischen Konsistoriums ("Ecclesiastica": u. a. Einführung der Reformation in Regensburg), Ratswahlbücher (1500-1801), Ratsprotokolle (1753-1811), Stamm- und Wappenbücher verschiedener Regensburger Ämter (1500-1800), Siegelprotokolle (1508-1807), Manual der Regensburger Kaufmannsfamilie Runtinger (sog. Runtingerbuch, 1383-1407), Gerichtsprotokolle (1455-1810), Wachtsachen (16.-19. Jh.), Protokolle, Rechnungen, Bücher und Manuale des Hansgrafenamts (1503-1811), verschiedene Chroniken, darunter die "Bauamtschronik" (ca. 1600-ca. 1787).
  • Dalberg-Zeit: Kommunaler Teil der Dalbergverwaltung in der sog. "Magistratsregistratur".
  • Moderne Zeit: Zentralregistraturen I-III (große Teile der städtischen Überlieferung des 19. Und 20. Jhs.), Archive der nach Regensburg eingemeindeten Umlandgemeinden, Familienbögen ab 1810- ca. 1970), Meldekarteien, Protokolle des Stadtrates und seiner Ausschüsse, Theaterakten (ca. 1850-1996), Bauordnungsamt – abgebrochene Häuser (ab ca. 1810).

Nachlässe, Sammlungen und Besonderheiten

  • Nachlässe und Sammlungen: Darunter Nachlässe Christian Wilhelm von Dohm (enthält ein Tagebuch mit der Beschreibung der franz. Besetzung Straßburgs 1789) und Georg Heim ("Bauerndoktor"). Plan- und Kartensammlung, Sammlung versch. (Regensburger) Zeitungen ab Mitte 18. Jh., Theatersammlung Plank (ca. spätes 18. Jh.-Anfang 20. Jh.), Zeitungsausschnittsammlungen (zweite Hälfte 20. Jh.).
  • Deposita: Bibliothek und Archiv des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg.
  • Besonderheiten: Das sog. "Runtingerbuch" bietet detaillierte Einblicke in die Organisation eines spätmittelalterlichen Kaufmannsunternehmens. Der Bestand Ecclesiastica umfasst wesentliches Schriftgut zur Reformation der Reichsstadt (darunter von Philipp Melanchthon und Martin Luther) und zum frühen Schulwesen ("Gymnasium poeticum"). Die Stamm- und Wappenbücher enthalten Porträts vermutlich der kompletten "höheren" Stadtverwaltung der Reichsstadt. Für Familienforschungen des späten 18. bis späten 20. Jhs. sind Familienbögen und Meldekarteien überaus ergiebig.

Ausstellungen unter Beteiligung des Stadtarchivs Regensburg in bavarikon

Kontakt

Stadtarchiv Regensburg
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93047 Regensburg

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