Sachsen-Coburg wird durch Heiratspolitik zur internationalen Dynastie

Prinz Alberts Großeltern Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750-1806) und seine Frau Auguste Caroline Sophie (1757-1812) bemühten sich erfolgreich darum, sieben ihrer Kinder die Einheirat in bedeutende oder zumindest sehr wohlhabende Adelsfamilien Europas zu ermöglichen. Die folgenreichsten seien hier erwähnt:

Prinzessin Juliane (1781-1860) wurde 1796 mit dem russischen Großfürsten Konstantin (1779-1831) vermählt. Die Verbindung mit dem damals bedeutendsten Hof in Europa brachte Ansehen und finanzielle Mittel, aber die Ehe verlief sehr unglücklich und zerbrach schon im Jahr 1801.

Prinz Ferdinand (1785-1851) heiratete in Wien in die reiche ungarische Adelsfamilie Koháry ein und begründete den katholischen Zweig Sachsen-Coburg-Koháry, der später in Portugal, Brasilien und Bulgarien regieren sollte.

Prinzessin Victoire (1786-1861) ehelichte 1818 Herzog Edward von Kent (1767-1820), ihre Tochter Victoria (1819-1901) sollte 1837 den englischen Thron besteigen.

Prinz Leopold (1790-1865) war mit der früh verstorbenen englischen Thronanwärterin Charlotte Augusta (1796-1817) vermählt. Nachdem er 1830 das Angebot auf den Thron von Griechenland ausgeschlagen hatte, wurde er 1831 zum König der Belgier gewählt.

Erbprinz Ernst (1784-1844) übernahm die Herrschaft über Sachsen-Coburg-Saalfeld und formierte das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha.

Die Tochter Antoinette (1779-1824) verheiratete sich innerhalb des deutschen Adels.

Möglich war diese Heiratspolitik unter anderem auch deshalb, weil Coburg keine besondere politische Bedeutung hatte. Bei einer Heirat mit einem Coburger Prinzen oder einer Prinzessin war keine Verschiebung des Mächtegleichgewichtes in Europa zu befürchten.

Das "Gestüt Europas" soll Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) das Haus Coburg verächtlich genannt haben. Dabei schwang womöglich aber nur der Ärger darüber mit, dass der Coburger Herzog Ernst II. (1818-1893) sich zum ernsthaften Gegenspieler der Bismarckschen Politik entwickelt hatte.

Die anderen Teilsammlungen zu Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha der Kunstsammlungen der Veste Coburg.