Lucas Cranach d. Ä., Kurfürst Friedrich III. der Weise von Sachsen,1532 (Kunstsammlungen der Veste Coburg, M 164)

Friedrich III. der „Weise“ (1463-1525, 1486-1525 Kurfürst von Sachsen) zählt zu den bedeutendsten fürstlichen Persönlichkeiten seiner Zeit. Er verfügte über eine umfassende humanistische Bildung und war ein großer Förderer der Künste und der Wissenschaft. Er machte Wittenberg durch den Neubau des Schlosses und der Schlosskirche zur repräsentativen Residenz und gründete 1502 eine Universität, die bald zum Ausgangsort und geistigen Zentrum der Reformation wurde.

1505 berief er Lucas Cranach den Älteren (1472-1553) an seinen Hof, der in der Folge zu einem der bedeutendsten Künstler des 16. Jahrhunderts aufstieg und eine gut geschulte und organisierte Werkstatt aufbauen konnte.

Ein historisches Verdienst Friedrichs des Weisen liegt zudem in seiner selbstauferlegten Schutzpflicht Martin Luther (1483-1546) gegenüber. In seiner Weigerung, den päpstlichen Bannspruch über Luther anzuerkennen, bereitete Friedrich dem Reformator und seinen das christliche Weltbild erschütternden Thesen den Weg. Trotz der Unterstützung Luthers war Friedrich bis zu seinem Tod ein gläubiger Katholik. Er erkannte jedoch schon früh die Reformbedürftigkeit der päpstlich geleiteten Kirche.

Die Bedächtigkeit und das Rechtsgefühl, die Friedrich den Weisen bei der Unterstützung Luthers leiteten, brachten für die Durchsetzung der neuen Lehre einen unbestreitbar großen Nutzen und wirkten zugleich mäßigend wie auch festigend auf das Luthertum ein.

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