Lucas Cranach d. Ä., Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, 1532 (Kunstsammlungen der Veste Coburg, M 165)

Johann der Beständige (1468-1532) regierte von 1486 bis 1525 an der Seite seines Bruders Friedrich des Weisen (1463-1525), Kurfürst von Sachsen. Nach dessen Tod wurde Johann mit dem Amt des Kurfürsten betraut und regierte den ernestinischen Staat fortan alleine.

Stärker als sein Bruder sprach sich Johann schon früh für die Reformation aus und führte 1526 die lutherische Kirchenordnung in Sachsen ein. Überschattet wurde dies jedoch von den vergeblichen Vermittlungsversuchen mit den seit 1524 rebellierenden Bauern. Johann sah sich daher gezwungen, die Aufstände niederzuschlagen.

Die ersten Jahre seiner Regierung waren zudem geprägt von zunehmenden Spannungen zwischen Kursachsen und König Karl V. (röm.-dt. König 1519-1556, Kaiser ab 1530). Sachsen hatte Karls Bruder Ferdinand (röm.-dt. König 1531-1564, Kaiser ab 1558) bei der Königswahl 1530/31 nicht nur seine Kurstimme verweigert, sondern sich darüber hinaus mit Hessen und einigen Reichsstädten zur Verteidigung des evangelischen Glaubens zum Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossen.

Der Bund wurde in der Folge ständig erweitert und entwickelte sich bald zum Hort des deutschen Protestantismus und zum stärksten Gegenspieler des Kaisers im Reich. Karl V. ging schließlich mit militärischer Härte gegen das Bündnis vor, errang jedoch letztlich nur einen vorläufigen Sieg. Mit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 war es den Landesherren fortan freigestellt, die Konfession für ihr Land und ihre Untertanen zu wählen.

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