Luther-Bibel (Bd. 1), 1550/51 (Landesbibliothek Coburg, Lu Ib 114[1])

Nachdem im Mai 1521 König Karl V. (röm.-dt. König 1519-1556, Kaiser seit 1530) im Wormser Edikt die Reichsacht über Martin Luther (1483-1546) verhängt hatte, hielt sich der Reformator zehn Monate als „Junker Jörg“ inkognito auf der Wartburg auf. Hier übersetzte er in nur elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche. Als Grundlage diente ihm das griechische Neue Testament des Erasmus von Rotterdam (gest. 1536).

Anfang März kehrte Luther nach Wittenberg zurück und überarbeitete zusammen mit Philipp Melanchthon (1497-1560) und Georg Spalatin (1484-1545) seine Übersetzung. Im September 1522 konnte das Neue Testament publiziert werden. In den folgenden Jahren übersetzte er mit Unterstützung von Melanchthon und anderen Theologen schrittweise das Alte Testament, wobei er den hebräischen Urtext berücksichtigte. Der erste Teil das Alten Testaments erschien bereits im Sommer 1523. 1534 konnte die gesamte Bibel in deutscher Sprache gedruckt werden.

Wie bereits die erste Ausgabe der Vollbibel 1534 wurde auch die Fassung von 1551 von dem Drucker Hans Lufft (gest. 1584) in Wittenberg gedruckt. Das Besondere an dieser Ausgabe sind die Illustrationen. Es sind nicht mehr die seit der ersten Vollbibel von 1534 verwendeten Bildentwürfe. Viele dieser neuen Bilder sind signiert, es finden sich allerdings unterschiedliche Monogramme.

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