Luther und Melanchthon an die Stadt Amberg; Wittenberg, 4.10.1544 (Stadtarchiv Amberg, KuRS 262/1 [Ref. 358])

Der im Jahr 1544 gemachte Vorstoß von Bürgermeister und Rat der Stadt Amberg bei Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) hatte wieder Erfolg. Die Stadt hatte um erneute Stellung ihres "alten" Prädikanten Andreas Hügel sowie die Entsendung des Johannes Monacensius und eines Schulmeisters nachgesucht.

Luther und Melanchthon berichteten nun in ihrem Antwortschreiben, dass sie unmittelbar nach Eingang des Amberger Schreibens Kontakt mit Andreas Hügel und Johannes von Monchen (Monacensius) aufnahmen und sich beide bereit erklärten, nach Amberg zu kommen. Eine Schwierigkeit bestand darin, dass sich Hügel nicht in der Lage sah, in der kalten Jahreszeit mit einem Kleinkind nach Amberg zu reisen. Er bot deshalb an, an Ostern des darauf folgenden Jahres zu kommen. Sollten die Amberger aber dringend einen Prädikanten benötigen, so müsste er alleine aufbrechen und Frau und Kind in Wittenberg zurück lassen.

Die Reformatoren hatten auch mit Mattheus Michael von Torgau Kontakt aufgenommen, „einem zuchtigen, sittigen, wolgelarten man“, der sich bereit erklärte, als Schulmeister nach Amberg zu kommen. Das Schreiben endet damit, dass seine Verfasser den Empfängern Zuversicht für die Durchführung ihres Werks aussprechen, und mit der Datierung sowie den Unterschriften von Luther und Melanchthon.

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