Überregionale Notgeldausgaben 1918-1923

Während des Ersten Weltkrieges begann die Inflation, die auch nach Kriegsende nicht gestoppt werden konnte. Im Jahr 1923 erreichte sie ihren Höhepunkt und endete mit dem völligen Zusammenbruch des deutschen Geldwesens.
Die Inflation führte zu Preisverfall und Geldentwertung. Ein Kilogramm Roggenbrot kostete Anfang 1923 noch 163 Mark, im November 1923 lag der Preis bei 233 Milliarden Mark. Immer höhere Mengen an Bargeld mussten produziert werden. Allein die Reichsbank gab Banknoten im Wert von 524 Trillionen Mark aus.

Trotzdem konnte der Mangel an Zahlungsmitteln nicht behoben werden. Daher entschlossen sich zahlreiche amtliche und halbamtliche Stellen zur Ausgabe von überregionalem Notgeld. Dieses Notgeld konnte an verschiedenen Stellen innerhalb eines bestimmten Gebietes eingelöst werden.

In Bayern gaben mehrere Institutionen überregionales Notgeld aus. Die Bayerische Staatsbank emittierte 1918 und 1923 Gutscheine, die als gesetzliches Zahlungsmittel galten. Auch die Generaldirektion der Berg-, Hütten- und Salzwerke beteiligte sich 1922 und 1923 an den Notgeldausgaben.

Ebenso emittierten das Reichsverkehrsministerium, die Reichspost und Reichsbahn Notgeld in Bayern. Als Zentrale der Deutschen Reichsbahn gab zum Beispiel das Reichsverkehrsministerium Zweigstelle Bayern seit Ende August 1923 eigenes Notgeld aus. Gegen Vorlage dieser Gutscheine zahlten die Kassen der Reichsbahn in Bayern sowie der Bayerischen Staatsbank die genannten Beträge aus.

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>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes "Papiergeld Bayerns" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.