Papiergeld aus aller Welt 1800-1945

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Papiergeld rasant weiter. Weltweit emittierten immer mehr Staaten Geldscheine. Die Banknote setzte sich als allgemein akzeptiertes und gesetzliches Zahlungsmittel durch. Vorreiter war England 1833, es folgten Schottland 1845, Frankreich 1870 und Deutschland 1910.

Das Papiergeld breitete sich über Europa und die ganze Welt aus und wurde zur "Staatssache". Private Notenbanken wurden durch Zentralbanken abgelöst, die bis heute für die Geld- und Währungspolitik eines Landes verantwortlich sind. Damit entwickelte sich auch ein nationales Bildprogramm. Banknoten repräsentieren mit ihren Motiven Kultur und Selbstverständnis einer Nation.

Banknoten spiegeln auch die wechselvolle Geschichte des jeweiligen Landes wider. Einer der seltensten Scheine führt zur deutschen Kolonialgeschichte. 1914 besetzten die Australier die Kolonie Deutsch-Neuguinea. Als Übergangswährung stellten sie primitive, auf Mark lautenden Noten her. Der Schein zu 100 Mark ist bisher nur in einem einzigen erhaltenen Exemplar bekannt.

Kriege und Revolutionen brachten auch ungewöhnliche Ausgaben hervor. So wurde in Rumänien 1917 ein Geldschein in Briefmarkenformat emittiert. Er gilt als kleinste Banknote der Welt. Während des Russischen Bürgerkrieges gab es im Siebenstromland, den heutigen Staaten Kasachstan und Kirgistan, Geldscheine, die durch Opium gedeckt waren.

Die Teilsammlung dokumentiert in Schlaglichtern Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, aber auch Kultur und Zeitgeist der Staaten weltweit.

Die anderen Teilsammlungen zu "Seltene Geldscheine aus aller Welt" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes "Seltene Geldscheine aus aller Welt" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.