Il Greco in Troia

Anlässlich der Hochzeit des toskanischen Thronerbens Ferdinando III. de’ Medici (1663-1713) und Violante Beatrice (1673-1731), der jüngsten Tochter des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Marias (1636-1679, Kurfürst ab 1651), wurde am 29. Januar 1689 die Oper Il Greco in Troia mit der Musik von Giovanni Maria Pagliardi (1637-1702) im Teatro della Pergola in Florenz aufgeführt.

Der aus Venedig stammende Librettist Kardinal Matteo Noris (1640-1714) wählte als Stoff für diesen festlichen Anlass das nicht zuletzt durch Homers Epos zum Mythos gewordene Ereignis der antiken Mythologie schlechthin: Den Trojanischen Krieg. Das eigentlich tragische Ende des Epos - der Niedergang des Reiches und die Ermordung seines letzten Königs Priamos - wandelte Noris entsprechend dem freudigen Anlass der dynastisch-politischen Heirat folgendermaßen ab: Nach der Zerstörung Trojas durch die Griechen können sich die trojanischen Gefangenen befreien und ihrerseits die Griechen festsetzen. Daraufhin kommt es zur Versöhnung und die gegnerischen Parteien schließen Frieden.

Der florentiner Maler Jacopo Chiavistelli (1621-1698) schuf die 17 Bühnendekorationen. Nach Chiavistellis Vorlagen stach Arnold van Westerhout (1651-1725) für die bereits 1688 in Florenz herausgegebene Festschrift „Il Greco in Troia. Festa teatrale rappresentata in Firenze per le nozze de’ serenissimi sposi Ferdinando Terzo Principe di Toscana, Violante Beatrice Principessa di Baviera“ diese 17 doppelseitigen Tafeln.

>> "Il Greco in Troia" ist ein Teil des Bestandes "Bühnendekorations- und Szenenentwürfe" des Deutschen Theatermuseums.