Münchner Stadtbibliothek - Musikbibliothek

Die Münchner Musikbibliothek wurde 1902 von dem Musikschriftsteller Paul Marsop (1856-1925) gegründet und konnte 1905 eröffnet werden. Angetrieben von dem volksbildnerischen Gedanken, allen Bevölkerungsschichten den Zugang zu guter Musik zu ermöglichen, stellte Marsop seine private Musiksammlung sowie beträchtliche Geldmittel zur Verfügung, um seine Idee einer "Musikalischen Volksbibliothek" umzusetzen. Damit war die Münchner Musikbibliothek die erste von mehr als 30 musikalischen Volksbibliotheken, die Marsop in den folgenden Jahren in Europa gründete.

1907 ging die Bibliothek als Schenkung an den Münchner Magistrat und wurde 1925/26 vom damaligen Stadtbibliotheksdirektor Hans Ludwig Held (1885-1954) neu organisiert und in den Verband der städtischen Bibliotheken eingegliedert. 1929 erfolgte mit einem Bestand von mittlerweile 28.000 Bänden der Umzug in größere Räume am Salvatorplatz. Dort wurde 1935 ein schalldichtes Spielzimmer mit einem Konzertflügel und zwei Jahre später ein Schallplattenarchiv samt Vorführraum eingerichtet. Dank einer beherzten Rettungsaktion der Bibliothekare konnten 1936 Noten verfemter Komponistinnen und Komponisten vor der Zerstörung durch das NS-Regime bewahrt werden. 1946 übernahm Dr. Alfons Ott (1914-1976) die Leitung, der die Bibliothek in eine Ausleihabteilung und eine wissenschaftliche Präsenzbibliothek aufgliederte. 1984 erfolgte durch den Umzug in das neu gebaute Kulturzentrum Gasteig nun auch die räumliche Eingliederung in die Münchner Stadtbibliothek.

Die Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek ist die größte kommunale Musikbibliothek Deutschlands. Sie vereint in ihrem Bestand bedeutende Autographe und seltene Drucke (Rara) sowie zahlreiche Nachlässe Münchner und bayerischer Komponistinnen und Komponisten, aber auch populärwissenschaftliche Musikliteratur sowie spielpraktische Notenausgaben und einen umfangreichen Tonträgerbestand. Niederschwellige musikalische Angebote für musikbegeisterte Laien, die Unterstützung von Schülern und Studierenden sowie die Bereitstellung eines breiten Spektrums an Literatur für Profimusiker gehören genauso zu den Aufgaben der Musikbibliothek wie die Bereitstellung einer wissenschaftlichen Präsenzbibliothek für Forschung und Lehre.

Aufbauend auf Paul Marsops Privatbibliothek von 2.000 Noten und Büchern, die er als Grundstock zur Verfügung stellte, wuchs der Bestand dank reger Sammel- und Akquisitionstätigkeit sowie zahlreicher Schenkungen und Nachlässe auf heute etwa 250.000 Medien. Handschriften von Johannes Brahms, Richard Strauss und Max Reger gehören zu den Prunkstücken der Sammlung. 80 Nachlässe von Musikern und Komponisten wie Hans Knappertsbusch, Mark Lothar, Anton Beer-Walbrunn und Kurt Brüggemann sowie Spezialsammlungen wie das Volksliedarchiv König und das Gitarristische Archiv fanden in der Musikbibliothek ihre Heimat. Anfangs auf klassische Musik beschränkt, wurden ab 1961 auch Jazz und Unterhaltungsmusik in den Bestand aufgenommen.

Sammlungen der Münchner Stadtbibliothek - Musikbibliothek in bavarikon

Kontakt

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