Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Dittenheim, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, Mittelfranken (ca. 6.-7. Jh.)

Aus dem frühmittelalterlichen Gräberfeld von Dittenheim, im Vorland der südlichen Frankenalb gelegen, sind aus den insgesamt 248 Gräbern zwei besondere Goldblechscheibenfibeln überliefert.

Im 7. Jahrhundert besaßen Damen der führenden Gesellschaftsschicht sonderangefertigte Gewandschließen für das mantelartige Obergewand, ganz nach mediterranem Modevorbild. Die prächtige Fibel aus Grab 149 zeigt auf ihrer Schauseite plastisch aus dem Blech heraus getriebene Schlangenkörper mit glockenförmigen Köpfen. Aus siamesischen Zwillingsleibern herausgewachsen, blicken sich je zwei benachbarte Schlangen an und halten zwischen ihren Mäulern einen gefassten Stein.

Alle derart charakterisierten Fundstücke zwischen Schwäbischer Alb, Altmühl- und Donautal wurden einem hypothetischen "Wittislinger Meister" zugeschrieben, der nach dem Fundort der größten und prominentesten Fibel benannt wurde.

>> Diese Funde sind Teil der "Gräberfelder und Bestattungen aus Bayern" des Bestandes "Archäologische Funde" der Archäologischen Staatssammlung München.