Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Sindelsdorf, Lkr. Weilheim-Schongau, Oberbayern (ca. 6.-8. Jh.)

Das Gräberfeld befindet sich im Süden Oberbayerns nördlich der Gemeinde Sindelsdorf am Rand der bayerischen Voralpen, zwischen Starnberger See, Staffelsee und Kochelsee.

Im Jahr 1978 wurden großflächige Ausbaggerungen für ein Brückenbauwerk über die bis zu 3 m tiefer zu legende Ortsumfahrung Sindelsdorf der Bundesstraße 472 durchgeführt. Hierbei wurde das Gräberfeld angeschnitten. Während der Jahre 1978-1981 konnten über 331 Gräber archäologisch ausgegraben und dokumentiert werden.

Eine Sensation stellen die zwei goldenen Körbchenohrringe mit Tüllenverschluss aus Grab 56 dar, denn vergleichbare Ohrringe trug Arnegunde von Thüringen. Sie war die Ehefrau des fränkischen Königs Chlotar I. (511-558) aus dem Geschlecht der Merowinger. Der Belegungsbeginn des Sindelsdorfer Ortsgräberfeldes fällt in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts, die letzten Bestattungen erfolgten im frühen 8. Jahrhundert. Urkundlich erwähnt wurde Sindelsdorf "SINDOLVESDORF" jedoch erst im Jahr 763.

>> Diese Funde sind Teil der "Gräberfelder und Bestattungen aus Bayern" des Bestandes "Archäologische Funde" der Archäologischen Staatssammlung München.