Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Kleinlangheim, Lkr. Kitzingen, Unterfranken (ca. 6.-8. Jh.)

In Kleinlangheim befinden sich in nächster Nähe und innerhalb der Ortschaft gleich drei Gräberfelder: ein germanisches Gräberfeld im Nordosten (1. bis 5. Jahrhundert), ein frühmittelalterliches Gräberfeld im Westen (6. bis 8. Jahrhundert) und ein christlich geprägter Friedhof bei der Pfarrkirche St. Georg und Maria (8. und 9. Jahrhundert). Aus diesem Grund kann auf eine durchgängige Besiedlung von der frühen römischen Kaiserzeit bis ins Mittelalter geschlossen werden.

Das frühmittelalterliche Gräberfeld konnte nahezu vollständig ausgegraben werden. Gefunden wurden 243 Körperbestattungen und 56 Brandgräber. Die Brandgräber des 6. und 7. Jh. n. Chr. stellen eine Besonderheit dar, da diese Bestattungsart zu dieser Zeit und in dieser Region als Bestattungssitte bereits unüblich war. Möglicherweise handelt es sich bei den Bestatteten der Brandgräber um zugewanderte Slawen, welche die Brandgräbersitte auch nach dem 5. Jahrhundert noch beibehielten.

>> Diese Funde sind Teil der "Gräberfelder und Bestattungen aus Bayern" des Bestandes "Archäologische Funde" der Archäologischen Staatssammlung München.