Münzen und Medaillen der Päpste aus zwölf Jahrhunderten

Als erster Papst ließ Hadrian I. (772–795) Münzen prägen. Diese entsprachen den Münzen Karls des Großen (gest. 814) und trugen auch dessen Namen und Königs- bzw. Kaisertitel. Als früheste Papstmünze aus der Staatlichen Münzsammlung wurde ein Denar Papst Eugenius‘ II. (824–827) aufgenommen. Dieses Stück stellt eine Gemeinschaftsprägung mit Kaiser Ludwig dem Frommen (gest. 840) dar. Die weiteren Stücke zeigen einen Querschnitt der päpstlichen Münzprägung.

Im Gegensatz zu den Münzen liegt der Schwerpunkt der ausgewählten Papstmedaillen auf der Zeit der Renaissance. Hierbei wurde das Augenmerk auf die Architekturdarstellungen auf Medaillen gelegt. Diese Bildseiten sind bereits von großem Interesse, wenn sie Gebäude darstellen, die heute noch existieren, wie z.B. den Petersdom. Ihr wissenschaftlicher Wert steigt jedoch ungemein, wenn sie nicht mehr vorhandene Gebäude, Baustufen oder Gebäude, die so nie errichtet wurden, aber geplant waren, zeigen. Beispiele sind die Silbermedaille von Papst Pius IV., die den von ihm erbauten Neptunbrunnen in Bologna zeigt, oder die Medaille von Papst Sixtus V., deren Rückseite den Obelisken vor der Fassade des Petersdoms zeigt, wie sie zu Lebzeiten Papst Sixtus' geplant war und später realisiert wurde.

Den Abschluss bildet eine päpstliche Bleibulle, also ein Siegel, wie es an einer päpstlichen Urkunde hing. Diese Siegel waren in ihrer Gestaltung eine der großen Konstanten in der Geschichte des Papsttums. So zeigt die Vorderseite den Papstnamen, während die Rückseite den beiden wohl bedeutendsten Heiligen der Christenheit, Petrus und Paulus, gewidmet ist. Diese Form wurde im Hochmittelalter entwickelt und hatte bis in das 20. Jahrhundert hinein Bestand.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatlichen Münzsammlung München.