Nachlass Therese Prinzessin von Bayern (1850-1925) - Thereseana

Prinzessin Therese von Bayern (1850-1925), einzige Tochter des Prinzregenten Luitpold (1821-1912), zählt zu den außergewöhnlichsten Frauengestalten ihrer Zeit. Sie wurde zunächst gemeinsam mit ihren Brüdern Leopold und Arnulf von ihrer Mutter Auguste Ferdinande von Österreich unterrichtet und durfte in späteren Jahren weder ein Gymnasium noch eine Universität besuchen, da Mädchen und Frauen zur damaligen Zeit dort nicht zugelassen waren.

Bereits im Kindesalter entwickelte Therese ein weitreichendes Interesse für Tiere und Pflanzen sowie Kulturen und Sprachen. Diese Interessen vertiefte Therese im Selbststudium und erwarb sich als Autodidaktin ein breitgefächertes Wissen in den Natur- und Sozialwissenschaften. Auf expeditionsähnlichen Reisen durch Europa und Nordafrika, die die junge Frau seit ihrem 21. Lebensjahr durchführte, erlernte sie im Selbststudium zwölf Sprachen in Wort und Schrift. Ihre ausgeprägten naturwissenschaftlichen und ethnographischen Interessen mündeten in eine rege wissenschaftliche Tätigkeit, die sich in ihrer Bibliothek und in dem Teil ihres Nachlasses, den die Bayerische Staatsbibliothek seit 1926 verwahrt, niederschlägt.

Der Nachlass Thereses von Bayern umfasst Manuskripte ihrer Werke, darunter vor allem Beschreibungen ihrer Reisen, aber auch Aufsätze zu botanischen Themen oder über Kulturen Südamerikas; weiterhin biografische Aufzeichnungen über ihre Brüder Leopold und Arnulf sowie kleinere Arbeiten. Auch enthält der Nachlass Materialsammlungen und Notizen zu den Werken Thereses sowie drei Faszikel Zeitungsausschnitte mit Rezensionen und Kritiken zu ihren Werken. Darüber hinaus schließt der Nachlass die Korrespondenzen der Bestandsbildnerin ein, u. a. mit Verlagen, der Graphischen Kunstanstalt Meisenbach, Riffarth & Co.sowie ihren Brüdern. Zuletzt enthält der Bestand zahlreiche Fotografien, Druckschriften und Zeitungsausschnitte.

Teile des Nachlasses wurden für bavarikon digitalisiert und sind hier zugänglich, z.B das Manuskript zu "Meine Reise in die brasilianischen Tropen".

>> Dieser Nachlass gehört zur Sammlung "Nachlässe" aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.